Die Biografie von Reg.-Rat Werner F. Uhl

Reg.-Rat Werner F. Uhl in seinem Malatelier in Leibnitz

Reg.-Rat Werner F. Uhl in seinem Malatelier in Leibnitz

Reg.-Rat Werner F. Uhl wurde 1941 in der Weststeiermark geboren, lebte und arbeitete in Leibnitz, Steiermark. Er war Lehrer und Direktor, Kunst­erzieher am BG und BRG Leibnitz, Kultur­referent und Vizebürgermeister der Stadt Leibnitz und zuletzt Bezirks­schul­inspektor. Er zeichnete und malte seit seiner frühesten Jugend, beschäftigte sich hauptsächlich mit der Aquarell­malerei und widmete sich auch der Acryltechnik.

Seine künstlerische Ausbildung erhielt er bei namhaften Künstlern an diversen Kunst­akademien in Österreich und Deutschland.

Er war Herausgeber zahlreicher Kunstkalender und der Kunstbände „Naturpark Südsteirisches Weinland“, „Farbwelten“, „Venedig – Impressionen der Lagunenstadt“, „Stadtansichten – 100 Jahre Stadt Leibnitz“, „Menschenbilder – Das Spiel mit Licht und Schatten“ und „Kreuzweg Stationen“. Seine Bilder wurden in unzähligen Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert.

Komponisten und Lyriker haben zu seinen Werken Stücke komponiert und lyrische Texte verfasst, die teilweise in den genannten Büchern abgedruckt sind. So ergab sich eine wunderbare Symbiose zwischen Malerei, Musik und Literatur.

Reg.-Rat Werner F. Uhl verstarb am 23.10.2020 im 80. Lebensjahr. Mit über dreißig Ausstellungen und zahlreichen Publikationen hinterlässt er ein umfangreiches künstlerisches Erbe.

Nachruf von Robert Lenhard / Kleine Zeitung / 28.10.2020

Ein großer Mensch und Künstler ist nicht mehr

Tiefe Trauer um den geschätzten Leibnitzer Werner F. Uhl, der im 80. Lebensjahr verstarb.

Die Feier seines runden Geburtstages im Kreise seiner geliebten Großfamilie war Werner F. Uhl nicht mehr vergönnt. Der geschätzte und hochdekorierte Leibnitzer verstarb am 23. Oktober nach schwerer Krankheit im Alter von 79 Jahren. 

Uhl wurde 1941 in St. Peter im Sulmtal geboren und lebte seit 1961 in Leibnitz. Sein ganzes Leben war geprägt von seiner Begeisterung für die Lehre und die Kunst. In seinem Beruf als Pädagoge konnte er beides miteinander verbinden. Nach dem Abschluss der Lehrerbildungsanstalt begann er 1961 seine Berufslaufbahn in Oberhaag. Danach wirkte er als Lehrer an der Knabenhauptschule Leibnitz und Kunsterzieher am BG/BRG Leibnitz. 1971 wurde er Direktor der Hauptschule Wolfsberg, 1989 stieg er zum Bezirksschulinspektor auf und übte dieses Amt bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2002 aus.

Von Ruhestand konnte aber keine Rede sein. Uhl, selbst ein begnadeter Künstler, nutzte die gewonnene Zeit, um sein Wissen und seine Erfahrung in Seminaren weiterzugeben. Hunderte Teilnehmer gingen über die Jahre hinweg durch seine Schule. Lieblingstechnik des leidenschaftlichen Malers war die Aquarellmalerei. Aber auch Zeichnungen, Grafiken und Acrylmalereien zählten zu seinem vielfältigen Repertoire. Seine Lieblingsmotive waren die Südsteiermark, Venedig und Blumen. Mit über 30 Ausstellungen und zahlreichen Publikationen hinterlässt Uhl ein umfangreiches künstlerisches Erbe. 

Am Herzen lag Uhl auch die Arbeit zum Wohl der Öffentlichkeit.

Im Leibnitzer Gemeinderat, wo er von 1980 bis 1994 für die ÖVP tätig war, setzte er sich besonders für Kultur und Sport ein. Von 1990 bis 1994 hatte er sogar das Amt des Vizebürgermeisters inne. Für seine Verdienste wurde ihm der Ehrenring der Stadt Leibnitz und das Goldene Ehrenzeichen des Landes verliehen. Seine soziale Ader konnte Uhl als Gründungsmitglied des Club 41 Leibnitz und Vorsitzender des Pfarrgemeinderates ausleben.

Die Trauerfeier für Werner Uhl fand am Freitag, dem 30. Oktober, um 13 Uhr in der Stadtpfarrkirche Leibnitz statt.

Nachruf von Waltraud Fischer / WOCHE Steiermark / 05.11.2020

Große Trauer um Werner F. Uhl

Eine große, allseits beliebte Persönlichkeit ist nicht mehr: Werner F. Uhl verstarb im Kreis seiner Familie.

Er liebte seine Großfamilie (vier Töchter, seit 1964 verheiratet mit Gattin Herta) und die Malerei, ging in seinem Beruf als Lehrer und ehemaliger Bezirksschulinspektor voll auf und konnte viel für sein Leibnitz bewegen. Regierungsrat Werner F. Uhl verstarb am 23. Oktober 2020 nach einer schweren Krankheit im Alter von 79 Jahren im Kreis seiner Familie.

Ein motivierter Gestalter
Werner Uhl war Zeit seines Lebens in vielen Bereichen sehr engagiert und gestaltete als ÖVP-Gemeinderat in der Stadt Leibnitz von 1980 bis 1994 aktiv mit, die letzten vier Jahre davon war er Vizebürgermeister.

Seine soziale Ader bewies RR Werner F. Uhl auch beim Club 41 Leibnitz, wo er zwei Mal als Präsident und zuletzt als Pastpräsident tätig war. In der Freizeit hat die Malerei Werner F. Uhl sehr viel Freude bereitet, und oft hat ihn die Kraft der Farben zu neuen Inspirationen verleitet. Er war ein großer Zeichner, seine Bilder strahlten immer viel Lebensmut und Begeisterung aus. „Mit dem Tod von Werner F. Uhl hat Leibnitz eine weitere große Persönlichkeit verloren und ich persönlich einen guten Freund. Ich habe Werner durch meine politische Tätigkeit 1990 kennen und schätzen gelernt. Der Umgang war immer sehr respektvoll und wertschätzend auf einer menschlich sehr hohen Ebene“, betont SPÖ-Bgm. Helmut Leitenberger betroffen.

Ein geschätzter Künstler
Zum 70. Geburtstag erschien ein umfassender Bildband über das umfassende künstlerische Wirken von Werner Uhl mit dem Titel „Farbwelten“. Das Handwerk des Aquarellierens hat er bei namhaften Aquarellisten erlernt und bestens beherrscht. Aber auch der Grafik, Öl- und Acrylmalerei hat sich Uhl verschrieben. Zum 75. Geburtstag beschenkte sich Uhl selbst mit einer Ausstellung, in der er einen wunderbaren Querschnitt seiner Arbeiten der Öffentlichkeit präsentierte. Nichts hat er sich mehr gewünscht als eine große Ausstellung zum 80. Geburtstag – und diese wird es 2021 auch geben. Am 30. Oktober wurde Werner F. Uhl zu seiner letzten Ruhestätte begleitet. Das Begräbnis wurde via Live-Stream übertragen.

„Ich habe Werner F. Uhl als Mensch und Künstler sehr geschätzt, sodass sich eine wunderbare Freundschaft ergab.“ Bgm. Helmut Leitenberger

Nachruf von Pfarrer Mag. Anton Neger / Pfarrblatt Leibnitz / 12-2020

Abschied von Herrn Regierungsrat Werner Uhl

In Memoriam

Ende Oktober mussten wir Abschied von Herrn Regierungsrat Werner Uhl nehmen. Seine Stimme ist auf vielfache Weise auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen erklungen, als Familienvater und Opa, als Lehrer und Pädagoge, als kunstschaffender Mensch, als Politiker mit Ideen der Weiterentwicklung im gesellschaftlichen Leben, als Mensch mit einer christlichen Gesinnung im Pfarrgemeinderat. So kannten und schätzten wir Werner Uhl. Und auch wenn er leiblich von uns gegangen ist, bleibt vieles von ihm da.

Ich persönlich erinnere mich an einen Herbsttag im Jahr 2012, als Werner zu mir in den Pfarrhof kam und sich mir vorstellte. Ich war erst kurz zuvor Pfarrer in Leibnitz geworden und es wäre nicht Werner Uhl, hätte er sich nicht mit einem wunderschönen Bildband der Südsteiermark bei mir eingestellt. Unser beider Herkunft liegt im Sulmtal und so verstanden wir uns auf Anhieb sehr gut und hatten Ideen geschmiedet, wie wir nach Fertigstellung des Pfarrhofumbaus die neuen Räumlichkeiten auch für die Kunst nutzen könnten. Die Idee heimischen Künstlern auch in der Pfarre eine Bühne zu bieten hat sich als goldrichtig erwiesen, weil durch das Öffnen der Kirche in Fragen der Kunst für gar nicht wenige auch eine Annäherung an Kirche und Glaube möglich geworden ist. Werner wurde Gründungsmitglied von „Kultur Pfarre Leibnitz“ und war über viele Jahre Ideengeber in der Programmgestaltung. Ausstellungen, Vernissagen, Lesungen, Matineen und anderes mehr fanden Zuspruch in der Bevölkerung. Bleibend für die Nachwelt gelten auch seine Kreuzwegbilder hier in der Kirche, die 2016 in einer Komposition mit Liedern von Franz Koringer präsentiert wurden. Ich durfte dazu die Texte zu den Kreuzwegstationen verfassen, die in einer Broschüre erhältlich sind. Ich sage Werner auch im Namen des Pfarrgemeinderates Vergelt´s Gott für sein vielseitiges Engagement in der Pfarre. Als Menschen bleiben wir immer Wanderer, Gäste auf dieser Welt mit Freundschaften und Weggefährten. Die vermeintliche Ungewissheit um das Ziel wird durch den Osterglauben der Christen erhellt.

Viele schöne Plätze hat Werner malerisch dargestellt, ob die Aquarellmalereien von Venedig, die Stadtansichten von Leibnitz, die Bilder der Südsteiermark, Grafiken, das Spiel von Licht mit Farbe. Diese Bilder ließen und lassen uns staunen und sie haben einen Platz in unserem Leben. Sein Platz, den er physisch eingenommen hat, bleibt nach seinem Tod leer. Wir wissen ihn aber gefüllt mit vielen Erinnerungen, die unsere Verbundenheit mit ihm über den Tod hinaus bewahren. 14 Kreuzwegstationen hat Werner Uhl für die Stadtpfarrkirche Leibnitz gestaltet, die 15. Station, die er sich auf Erden nicht ausmalen konnte, die Auferstehung, wird sich nun auch an seinem Leben nach dem irdischen Tod erfüllen. Daran glauben wir.